Wie etablierte Parteien Populismus züchten

»Die Strategie, die Ukip zu ignorieren, hat offenkundig nicht gefruchtet. Noch bei den vergangenen Europawahlen hatten viele Fernsehsender die Ukip trotz stolzer 16 Prozent (und eines zweiten Platzes, vor der Labour Party) unter „sonstige“ geführt. Inzwischen will fast ein Drittel der Wähler ihr Kreuz bei den Populisten machen.« (F.A.Z.)

Ich halte diesen Umgang der etablierten Parteien mit populistischen Bewegungen für brandgefährlich und unverantwortlich.

Es ist die Aufgabe der etablierten Parteien auf Einwände und Proteste aus der Bevölkerung einzugehen und diese nicht totzuschweigen oder mit sturer Ignoranz wegzusehen. Dafür sind Parteien nun einmal da. Wenn aber plötzlich 16% der Wähler einfach unter „sonstige“ versteckt werden obwohl sie zweitstärkste Partei sind, dann müssen sich die etablierten Parteien nicht wundern, wenn Populisten immer mehr Zulauf erhalten. Der Zulauf nährt sich nämlich aus der Erfahrung ignoriert, abgewiesen und systematisch ausgegrenzt zu werden. Und aus der Wut darüber.
Ignoranz, Abweisung und Ausgrenzung sind Methoden die im Zusammenhang mit Zuwanderung immer wieder als fremdenfeindlich oder gar rassistisch angeprangert werden. Gleichzeitig wird in diesem Zusammenhang mit den gleichen Methoden gegen Einwände und Proteste aus der Bevölkerung gearbeitet. Das kann doch nicht gut gehen!

Deshalb noch einmal: Es ist die Aufgabe der etablierten Parteien auf Einwände und Proteste aus der Bevölkerung einzugehen und diese nicht totzuschweigen oder mit sturer Ignoranz wegzusehen. Ansonsten wird der Populismus noch viel Zulauf bekommen.

Bericht aus GB in der F.A.Z.: http://www.faz.net/aktuell/politik/europawahl/grossbritannien-und-europawahl-bloss-keinen-oberintegrationisten-12948945.html
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