Heute ist bei mir ein Faß übergelaufen und ich habe in meine Facebook-Statuszeile geschrieben: Mich nerven die Pseudonyme und Fakes auf Facebook!
Auslöser oder berühmter „Tropfen, der das Faß zu überlaufen brachte“ war mein Eindruck, dass mich Nutzer unter falschen Namen und gleichzeitig hohem Missionseifer immer mehr sinnlos dahingegebene Zeit und Kraft kosten. Meine zunehmende Erfahrung ist, dass gerade Diejenigen, die unter falscher Identität auf Facebook in politischen Diskussionen engagiert sind, dort Positionen mit einer Radikalität vertreten, die für mich nicht nachvollziehbar ist. Wenn ich mir dann die Mühe gemacht habe den Hintergrund dieser Personen zu erfahren bin ich oft ins Leere gelaufen. Ergebnis: Viel Aufregung, viel Zeiteinsatz und keinerlei greifbaren Fortschritt. Das will ich jetzt nicht mehr!
In kurzer Zeit habe ich für meine Statusmeldung viel Zuspruch erhalten. Inzwischen wurde sie von fast 60 meiner Facebook-Freunde mit „Gefällt mir“ quittiert. Auch die kurze Zeit danach von mir in Facebook veröffentlichte Hinweisgrafik zum Thema wurde überwiegend positiv aufgenommen. Es gab auch auch Widerspuch, der sich z. T. recht sachlich gestaltete („Pseudonyme können auch ihre Berechtigung haben“) und z. T. in typischen Übertreibungen ausdrückte („das ist ja hier jetzt wie bei Zuckerberg und Stasi in einer Person“).
Zu den sachlichen Einwänden antworte ich: Mir ist bewußt, dass Pseudonyme auf Facebook ihre Berechtigung haben können. Über unseren Bildungsverein habe ich dazu im letzten Oktober sogar schon einmal eine Umfrage gemacht. Mein Ziel ist es auch nicht, die Pseudonyme von Facebook zu verbannen, sondern in meinem Freundeskreis einzudämmen. Zu 100% ausschließen kann ich Pseudonyme bei der gegenwärtigen Größe meines „Freundeskreises“ von rund 3.800 Personen ja sowieso nicht. Ich möchte und kann nur die Anzahl von Pseudonymen in meinem Kontaktkreis verringern. Und das ist doch wohl mein gutes Recht!
Zu den unsachlichen und provokativen Einwänden möchte ich nicht antworten. Genau diese Zeit und Kraft möchte ich mir in Zukunft nämlich sparen!
Wie soll diese Geschichte nun weitergehen? Ganz einfach: Ich werde die Diskussion darüber je nach Bedarf und Feedback noch ein paar Tage weiterführen und gleichzeitig darauf hinwirken, dass die Anzahl der Pseudonyme und Fakes in meinem Freundeskreis auf Facebook abnimmt. Ich werde aber nicht gleich umgehend jeden meiner Facebook-Freunde mit „Künstlernamen“ löschen. Eine Übergangszeit werde ich einräumen und bei überzeugender Begründung wird es vielleicht auch im Einzelfall eine Ausnahme geben. Aber die Richtung in die ich gehen will steht fest und ist hiermit noch einmal beschrieben.
Übrigends: Falls ich von mit meiner Facebook-Freundesliste mal eine Person ungerechtfertigt ausschließen sollte kann man mich immer noch per Mail erreichen, z. B. über: as@andreas-stein.net.
NACHTRÄGE:
Link zur ersten Veröffentlichung des Artikels auf Facebook inkl. der Kommentare dazu:
http://www.facebook.com/andreas.stein2/posts/320269578014023
Link zur zweiten Veröffentlichung des Artikels auf Facebook inkl. der Kommentare dazu:
http://www.facebook.com/andreas.stein2/posts/223049974442823
Link zur Veröffentlichung des Artikels auf Facebook inkl. Kommentare am 06.02.12:
http://www.facebook.com/andreas.stein2/posts/278465762219177
Warum nicht einfach nur Leute, die Du auch persönlich kennst auf Facebook als Freund adden? So mach ich das. Facebook ist Privatleben, das geht niemand Fremdes etwas an.
Oder Facebook als öffentliche Plattform nutzen, dann ist es aber auch egal wer darunter schreibt. Jemand mit Realnamen kann genauso viel Mist schreiben wie jemand der sich hinter einem Pseudonym versteckt. Sobald jemand Unsinn schreibt, wird er von der Freundesliste entfernt. Aber bitte doch nicht provisorisch, weil er Unsinn schreiben KÖNNTE.
Sehe ich nicht ganz so @ Darkstar
Wenn ich eine Absicht habe oder mich medial äußern und präsentieren möchte muss ich natürlich auch mir Fakern rechnen.
Um was es doch hier eigentlich geht ist, dass viele dieses Portal (Facebook) dafür nutzen sich zu präsentieren als „Allwissende“ aber gleichzeitig keine andere Meinungen und Einstellungen zulassen. Beschimpfungen und Beleidigungen muss sich niemand gefallen lassen!
Ich sehe den Spruch von A.Stein als einen Hinweis darauf.
Ich habe mich entschlossen mich zu „entfreunden“ da ich von Ihnen die Freundschaftsanfrage bekam und Sie nun jeden Ihrer FB-„Freunde“ darum bitten das aufzugeben was Sie als FDP-Mitglied bislang vorgegeben haben zu verteidigen, nämlich das Recht auf Anonymität im Internet. Ihr Ansinnen ist für mich keine liberale Position und verstößt immens gegen meine libertäre Überzeugung.
Da Sie nun alle Ihre FB-„Freunde“ mehr oder minder unter Generalverdacht gestellt haben, haben sie Ihre FDP-Mitgliedschaft und alles was Sie bislang zur Freiheit veröffentlicht haben ad absurdum geführt und legen damit den Verdacht der Heuchelei nahe. Ein weiterer vertrauensvoller Meinungsaustausch ist somit von meiner Seite nicht mehr möglich.
Karl Rannseyer
Sehr geehrter Herr Rannseyer,
ich verweigere niemanden das Recht auf Anonymität im Internet und einen Generalverdacht spreche ich auch nicht aus. Ich habe lediglich den Wunsch geäußert und erklärt, dass ich in meiner Freundesliste bei Facebook die Anzahl der Pseudonyme und Fakes einschränken möchte.
Menschen, die das Recht auf Anonymität im Internet weiterhin in Anpruch nehmen wollen, können das tun. Ich kann und will das nicht verhindern. Und was das Recht auf Anonymität bei Facebook angeht: Das ist eine Sache zwischen dem Unternehmen Facebook und den Facebook-Nutzern. Da möchte ich mich eigentlich nicht einmischen.
Mit freundlichem Gruß,
Andreas Stein
Pingback: Wie vertrauenswürdig sind Informationen im Netz? | andreas-stein.net
Das ist wie im Realen Leben! Ich „dachte“ es gilt die Unschuldsvermutung!???? Also trifft es wieder Diejenigen, die aufgrund der Umkehrung der Recht(s)lage eh schon eine Eingeschränkte Persönlichkeitsentfaltung haben, wenn Überhaupt die Möglichkeit besteht, sich an einem Sozialen Netzwerk Informativ anschliessen zu können, als Hilfe zur Selbsthilfe, oder einen evtl. Trostspendenden Beitrag zu leisten. Und Nicht um sich, gem. dem Motto: Mein Haus! Mein Auto! Mein Freundeskreis in einer abgehobenen Paralellwelt zu positionieren! So hat es für mich den Anschein, das den Dummen die „Welt“ gehört! <3 LG